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Statement von Bundespräsident Steinmeier während seines Aufenthalts in Singapur

President Frank-Walter Steinmeier in Singapore

Visit of PSA International with Tan Chong Meng; view of the port, © Bundesregierung

20.06.2022 - Artikel

Während seines zweitätigen Besuchs in Singapur (14. - 15. Juni) traf Präsident Steinmeier u.a. mit Präsidentin Halimah Yacob, amtierenden Premierminister Lawrence Wong, Außenminister Vivian Balakrishnan sowie dem Minister für Handel und Industrie, S Iswaran, zusammen. Er hatte auch Gelegenheit, Singapurs Hafenverwaltung zu besuchen.

In einem Gespräch mit Medienvertretern während seines Aufenthalts gab der folgendes Statement ab:

„Ich freue mich, dass mich meine erste grosse Auslandsreise in meiner zweiten Amtszeit nach Asien geführt hat.

Ich freue mich, in einer Region zu sein, in der wir verlässliche Partner haben und das Interesse an Deutschland unveraendert gross, wenn nicht sogar noch grösser geworden ist. Umgekehrt suchen wir weiterhin nach Partnern, mit denen wir in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage rund um den Erdball Austausch pflegen können. Wer heute hier am Hafen in Singapur gestanden hat, der weiss, warum wir hier sein müssen. Der Hafen von Singapur war bis vor kurzem der grösste Seehafen der Welt mit dem höchsten Containerumschlag. Nach den jüngsten Ereignisse in Shanghai und den langen Wartezeiten dort hat sich Singapur im Augenblick sogar an Shanghai vorbei entwickelt. Gewichtige Gründe warum deutsche Unternehmen hier investieren. 2100 Unternehmen sind es bereits, die in der Stadt viele Arbeitsplätze geschaffen haben und hier ein gutes Investitionsklima vorfinden.

Es ist aber bei weitem nicht nur Wirtschaft. Wir waren eben auf dem Campus der TU München, die hier in Asien eine Ausgründung gemacht hat und viele interessierte Studentinnen und Studenten, nicht nur aus Singapur, sondern aus der ganzen Welt anzieht, selbst aus Kanada und Portugal haben wir Studenten erlebt undmiz Ihnen sprechen können.

Was die Weltlage ingesamt angeht, so ist man hier in Singapur weiter weg vom Konflikt in der Ukraine, vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, aber man spürt die Folgen auch hier. Singapur ist mit Inflationsbekämpfung befasst und sucht auch nach Lösungen für die eingetretene weltweite Krisenlage. Ich glaube, etwas ist hier in aller Munde und darüber war das Gespräch auch einfach zu beginnen. Es gibt ein Gebot der Stunde, das heisst Diversifizierung der Lieferketten. Das ist ein Thema, das nicht nur in Deutschland, nicht nur in Europa, sondern hier genauso bekannt ist und die Experten in Singapur weisen darauf hin, dass es notwendig ist, aber etwa im Verhältnis zu China hier in der Nachbarschaft nicht von heute auf morgen ohne Weiteres moeglich ist. Das wird ein längerer Umbauprozess sein, von dem uns unsere Gesprächspartner auch berichtet haben.

Wir haben heute die Moeglichkeit gehabt, mit dem Aussenminister und dem amtierenden Premierminister zu sprechen und ich freue mich auf das Gespräch mit der Präsidentin am morgigen Tag.

Frage: Thema Globalisierung. Nach den Gesprächen heute, wo sehen Sie die größten Gemeinsamkeiten.

Antwort:

Ich glaube die größte Gemeinsamkeit beim Thema Globalisierung besteht darin, dass man in Singapur wie in Deutschland der Meinung ist, dass man Globalisierung nicht rückabwickelnd kann oder sollte, Vorstellungen zu einer vollständigen wirtschaftlichen Souveränität oder Autarke wären ebenso für falsch gehalten wie in Deutschland. Wir brauchen diversifizierte Lieferketten. Wir brauchen Kooperation zwischen Ländern, die wie hier viele in Südostasien / ein Interesse daran haben, dass wir eine regelbasierte internationale Ordnung haben, eine Rechtsprechung im Lande haben, die verlässliche ist, dass wir sichere Investitionsbedingungen haben. Das sind Überzeugungen, für die wir hier in Singapur mit eintreten müssen. “


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